Die KI Show

Benny & Ruben

Die Geburt der Künstlichen Intelligenz: Ein Blick in die Anfänge

Die Ursprünge der KI, weit vor OpenAI und Co.

10.04.2024 27 min

Zusammenfassung & Show Notes

In unserer ersten Episode diskutieren wir den Aufstieg der KI aus historischer Perspektive und wie sie heute die Arbeitswelt transformiert – könnten KI-Tools traditionelle Plattformen wie Stack Overflow überflüssig machen?

In unserer ersten Episode der "KI Show" gehen wir, Ruben und Benny, dem Phänomen der künstlichen Intelligenz auf den Grund. Wir diskutieren, wie KI aus der Historie heraus gewachsen ist und warum sie heute so eine große Rolle in unserer Gesellschaft spielt. Dabei sprechen wir auch darüber, wie KI-Tools unseren Alltag und die Arbeitswelt beeinflussen, von der Abkehr traditioneller Plattformen wie Stack Overflow bis hin zu neuen Wegen, wie KI unsere Problemlösungskompetenz verstärken kann.

Retool State of AI Report 2023: https://retool.com/reports/state-of-ai-2023

Transkript

Ruben
00:00:03
Hey, herzlich willkommen bei der allerersten Episode der KI Show. Ich bin Ruben und hier mit mir ist Benny und zusammen plaudern wir über alles, was mit künstlicher Intelligenz zu tun hat. Ganz unkompliziert und mit jeder Menge Praxisbezug. Also egal, ob du schon täglich mit spannenden KI-Projekten zu tun hast oder gerade erst anfängst, dich für das Thema zu interessieren, du bist hier genau im richtigen Ort. Und deswegen würde ich sagen, ohne große Umschweife direkt zum Thema zu kommen, Benny, was denkst du, worüber plaudern wir heute?
Benny
00:00:32
Der Titel der heutigen Folge ist The State of the AI. Das heißt, wir gehen ein bisschen auf die Historie der künstlichen Intelligenz ein. Wir gucken, was sich in den letzten Jahrzehnten so getan hat und vor allem, wieso in den letzten Jahren es da so einen Boom gab, wieso das so gesellschaftlich relevant geworden ist. Aber bevor wir ins Thema einsteigen, haben wir noch die Statistik des Monats.
Ruben
00:00:56
Genau. Wir haben uns überlegt, in jeder Folge am Anfang so ein bisschen was zu thematisieren. Und um State of the AI ein bisschen in den Moment zu holen, bevor wir in die Vergangenheit gehen, wollte ich ein bisschen Statistik zeigen. Retool, das werden wir auch in den Show Notes verlinken, hat 1500 Menschen im Technology Space gefragt. Und spannenderweise finden immer auch die Hälfte von AI völlig overrated. Finden, hey, das ist zu gehypt und es passiert ja auch viel Hype drum herum. Aber gleichzeitig ein Viertel der Menschen, die gefragt wurden, finden, hey, AI wird komplett underrated und unterschätzt. Und ich glaube, in dieses Viertel fallen wir zwei. Und deswegen wollen wir über das Thema eben auch reden und im Detail nächsten Folgen auch besprechen, wo wir da das Potenzial sehen.
Benny
00:01:52
Es wundert mich nicht, dass 50 Prozent sagen, dass es unterbewertet ist, weil es ja eben die Brücke auch noch nicht gab zu den User Interfaces, sage ich mal, dass es wirklich die Leute auch nahtlos nutzen können, ohne zu was aufzusetzen oder ohne was zu zahlen oder so was. Das kommt jetzt immer mehr, aber es wundert mich nicht, dass 50 Prozent das noch als underrated sehen. Wobei im Tech-Bereich, ja wir zählen zu dem 25, definitiv muss ich sagen, dass es unterbewertet, denn diese Umfrage kam dann auch das mit Stack Overflow, oder? Kannst du das kurz mal erklären?
Ruben
00:02:28
Ganz genau. Das fand ich auch eine spannende Statistik zu lesen, denn das ist genau das, was ich auch bei mir erlebe. Also 45 Prozent meinten, dass sie Stack Overflow und ähnliche online Plattformen, bei denen du dir Antworten holst, es gibt ja auch Quora, verwenden das weniger im letzten Jahr. Und ganze zehn Prozent verwenden es gar nicht mehr. Und haben komplett umgestiegen auf Ich frag die AI und krieg direkt die Antwort.
Benny
00:02:59
Das finde ich eigentlich die krasseste Statistik, weil ich meine Stack Overflow für alle, die das nicht kennen, das ist eine Plattform, in der Entwickler Hilfe suchen können. Das heißt, diese Plattform hat ziemlich viele Posts über Fehler, über Bugs, wie man Sachen programmieren kann. Und jeder Entwickler geht irgendwie zu Stack Overflow, wenn er ein Fehler fixen will. Und dass die AI das jetzt geschafft hat, innerhalb eines Jahres so einen großen Anteil von Stack Overflow wegzuzwicken, das finde ich schon erstaunlich.
Ruben
00:03:33
Ja, ja, und es ist auch wirklich so genial, denn wenn du auf Stack Overflow gehst, musst du oft irgendwie drei, vier Posts, Fragen und Antworten durchlesen. Und dann hast du viel Neues, weil teilweise einfach Quatsch dabei ist. Und dann findest du die richtige Antwort. Und dann baust du dir das zusammen. Und am Ende hast du dann deine Antwort. Die KI dagegen hat das alles gelesen, kann aber trotzdem ganz individuell auf deine Fragen, deine Situation eingehen. Das heißt, du gibst der KI deinen aktuellen Code-Stipsel und sagst, hey, da tut sich was nicht oder hilf mir mal. Und dann kann die KI wirklich spezial darauf eingehen. Und das ist eben ein, nicht nur du kriegst die Antwort schneller, sondern qualitativer, weil sie auf dich zugeschnitten ist.
Benny
00:04:14
Genau, das Individualisierte, den kompletten Kontext betrachten. Das ist neu und spannend und führt in schnellster Zeit dazu, dass das echte Monopole vielleicht gestützt werden können.
Ruben
00:04:27
Ein spannendes Konzept, was jetzt nicht in der Statistik ist, was ich aber immer wieder gelesen habe, ist die Idee der AI Shadow Cyborgs. Das sind Menschen, die jetzt schon AI verwenden in Firmen, aber sich noch nicht so richtig trauen, davon zu erzählen, weil es eben zum einen sich anfühlt, als würde man cheaten. Das Gefühl kenne ich selber auch. Und zum anderen eben noch nicht so eben verbreitet ist, AI zu nutzen und in der Gesellschaft angekommen ist. Und deswegen machen das eben viele in den Shadows und merken aber auf jeden Fall einen Performance Boost in ihrer Arbeit.
Benny
00:05:09
Worüber eigentlich jeder Arbeitgeber froh sein sollte, dass es endlich Tools gibt, die die Arbeitnehmer so unterstützen können, dass sie vielleicht 50 Prozent mehr Produktivität aufzeigen. Das sollte eigentlich schnellstmöglich akzeptiert werden.
Ruben
00:05:24
Eben, genau. Was gleichzeitig noch reinspielt, sind Firmen, bei denen es einfach nicht erlaubt ist, einfach wegen dem Content der Arbeit oder wegen den Umständen, dass sie Public Chatbots zum Beispiel verwenden wie von OpenAI. Und die müssten eben lokale Modelle aufsetzen. Das ist aber noch nicht so easy oder machen nicht viele Firmen. Und deswegen wird eben im Geheimen eben auch der Chatbot dann gefragt. Ich denke, das ist auch etwas, was viele Firmen angehen sollten, um ihren Mitarbeiterinnen so viele AI-Tools wie möglich zu ermöglichen.
Benny
00:06:00
Genau. Und für die sensiblen Daten gibt es ja dann bald auch sehr fähige OMSource-Modelle, die hoffentlich lokal installiert werden können und dann mit der Qualität von GPT-4, Jet-GPT dann den Mitarbeitern helfen können, unterstützen können.
Ruben
00:06:16
Richtig. Und es gibt ja zum einen Jet-GPT, was wirklich sehr allgemein Wissen hat und sehr viele Antworten hat. Aber viele Firmen können glaube ich auch schon davon profitieren, wenn sie ein gutes OMSource-Modell feintune auf ihren Use-Case, auf ihre Situation. Und dadurch, allein wenn du ein OMSource-Model auf deine Knowledge Base feintunes oder einen REC darauf machst, also dass die KI deine Wissensdaten fragt und dann dir bessere Antworten gibt, dann hast du schon so viel höher qualitative Antworten, als wenn du OpenA fragst, was nichts über deine Firma weiß.
Benny
00:06:56
Das ist sogar jetzt intern. Es ist ja so, dass ein KI-Modell jetzt schon zusammengesetzt ist aus mehr KI-Modellen und dass es auch so Entscheide gibt, das heißt, ein KI generiert 1000 mögliche Antworten und einer sagt, das ist die beste. Und das wird auch so ein Boost in der Arbeit werden, weil dann fragst du was, dann geht er die 1000 Dokumente durch und dann geht er weitere 1000 Dokumente durch und er stellt 1000 Antworten und dann bekommst du halt die perfekte.
Ruben
00:07:28
Ja, das glaube ich auch. Und eben dieser Umstieg auf AI ist nicht ein Ersatz für Menschen, sondern es ist ein Tool, das wir nutzen können. Das ist glaube ich ganz wichtig in der Gesellschaft, sodass eben dann Menschen sich trauen, nicht in den Shadows zu arbeiten, sondern öffentlich sagen, ich nutze das. So wie ich einen Taschenrechner nutze, nutze ich halt auch die KI, um effizienter in meinem Job zu sein. Und wer weiß, dann kommen wir vielleicht auch eher hin zu vier Stundentagen oder vier Tage Wochen, weil wir eben dann die Chores, die weniger schön arbeiten, schneller erledigen können und dann entweder effizienter sein oder mehr Zeit haben für die anderen Dinge außerhalb der Arbeit. Schön. Nach dieser etwas längeren als ich gedachten Plauderei über die Statistik würde ich sagen, steigen wir direkt in die State of the AI ein. Denn wir haben jetzt über den aktuellen Stand gesprochen, aber AI gibt es ja eigentlich schon seit vielen Jahren, oder?
Benny
00:08:31
AI gibt es schon seit sehr vielen Jahren. Beziehungsweise den Begriff AI wurde in den 50ern geprägt. Aber schon seit es Maschinen gibt und noch keine Computer, wurde schon mit dem Gedanken gespielt, Intelligenz in eine Maschine zu packen. Da ist ein gutes Beispiel der Zauberer von Oz. Das kennt ja jeder, wo ein Roboter, ein intelligenter Roboter mit seinen Kompanen, mit einem Löwen und einer Vogelscheuche und dem Mädchen Abenteuer erlebt. Das heißt, da gab es ja noch keine Computer. Das war 1900. Das war in der Jahrhundertwende. Und schon da spielte man mit dem Gedanken, Intelligenz in eine Maschine zu packen. Der Film ist dann 1939 rausgekommen und war ein Riesendurchbruch. Und dann hatten die Menschen generell überlegt, wie kann man Intelligenz in eine Maschine packen. Aber das ist überhaupt schon... Es gab noch nicht mal irgendwie Computer. Und dass die Leute schon drüber nachdachten. Das finde ich krass.
Ruben
00:09:40
Ja, das finde ich auch spannend. Das gibt ja auch im Sci-Fi, in Romanenwelt so viele Menschen, die weit vorher gedacht haben. Teilweise auch Romane, die schon etwas älter sind, die aber ähnliche Sachen, die jetzt passieren, vorausgedacht haben, was ich super spannend finde. Oder jüngste Sachen wie Black Mirror. Da gibt es auch ein paar Episoden, die unangenehm echt wurden. Und das finde ich auch spannend, wie die Fantasie von Menschen so viel weiter ist, als das wir dann machen könnten. Ich denke, das ist eben auch ein Punkt, den wir brauchen. Das wir weit denken und dann versuchen, das zu erreichen. Wie kam es denn zu den ersten praktischen Anwendungen von AI? Wo wurde denn AI richtig in Maschinen gebastelt?
Benny
00:10:25
Ich habe noch eine kurze Frage an dich. Ich denke mir gerade, wir leben in einer Zeit, es gibt noch keine Computer, es gibt aber schon Maschinen. Industrielle Revolution 1900. Und dann überlege ich mir, ich schreibe jetzt ein Buch, da ist eine Maschine, die so ist wie ein Mensch, ein Roboter, der intelligent ist. Ist es dann eher so, dass der Autor oder die Philosophen das sehen können, wo es hingeht, um die Wissenschaftler? Oder ist es eher so ein Desire, dass man das machen will? Weil irgendwie ist es doch so, dass wir irgendwie alles umsetzen wollen, was in den Seifi-Büchern und Filmen alles gepredigt werden. Irgendwie wollen wir da hin. Ist es so ein Desire von uns?
Ruben
00:11:14
Womöglich. Es ist wahrscheinlich auch besser beschrieben als ein Wunsch, wo man hin möchte, als eine Vorhersage, was kommen wird.
Benny
00:11:25
Definitiv. Und das 1900. Zurück zu deiner Frage, wo wurde es das erste Mal verwendet? Wir müssen eigentlich kurz auf Alan Turing eingehen. Weil Alan Turing, für die, die ihn nicht kennen, das ist ein Computerwissenschaftler, ein Mathematiker. Und der hat es geschafft, im Zweiten Weltkrieg die Enigma zu knacken. Was ja ein Verschlüsselungsprogramm der Nazis war. Und Experten sagen auch, dass das Knacken dieses Verschlüsselungsprogramms den Krieg vielleicht um Jahre verkürzt hat. Das heißt Alan Turing, richtig krasser Typ. Hat also den ersten Computer gebaut, der so Blutforce macht. Und Computerwissenschaftler, er hat viele Papers rausgebracht. Er hat viele grundlegende Sachen in der Computertechnik einfach erfunden und errechnet. Gibt es einen guten Film? Ich weiß nicht. Hast du den schon gesehen, The Imitation Game? Der läuft auf Prime. Fantastischer Film. Und der hat schon mit den Gedanken gespielt, das war Anfang der 50er, Ende der 40er, Anfang der 50er, dass man Intelligenz in eine Maschine packen könnte. Das heißt, er war sehr nah dran am Computer, an der Computerwissenschaft und konnte sehen, dass das vielleicht theoretisch möglich wäre. Er hat dann auch gleich den Turing-Test erfunden. Was auch spannend ist, dass man Anfang der 50er einen Test erfunden hat, um zu gucken, ob eine Maschine intelligent ist oder nicht, oder so intelligent wie der Mensch ist. Das wollte er nämlich testen. Und der Test sieht so aus, wenn ich in einem Raum sitze, und da ist eine Wand, und gegenüber der Wand sitzt jemand, entweder ein Mensch oder eine Maschine. Und ich sehe den nicht. Und ich führe ein Gespräch. Und ich kann nicht unterscheiden, ob das eine Maschine oder ein Mensch ist. Dann ist der Turing-Test bestanden für die Maschine. Dann ist die Maschine so intelligent wie ein Mensch. Was denkst du zu dem Turing-Test, auch angesichts der heutigen Lage?
Ruben
00:13:29
Das finde ich mega spannend, da der Turing-Test ja lange im Gespräch war und immer wieder so einfach Thema war. Und mit den neuesten Entwicklungen haben wir das erreicht. Und das war so ein Puh. Und jetzt ist die Frage, was ist der neue Turing-Test? Wo dran können wir jetzt AI als nächstes messen? Weil das haben wir erreicht und wir sehen, okay, das, was wir jetzt im Moment haben, ist noch nicht das, was wir jetzt AGI nennen würden. Da habe ich bisher noch nichts gesehen, was der neue Turing-Test sein könnte. Ist dir da was aufgehört?
Benny
00:14:02
Es gibt so viele philosophische Ansätze, weil die Menschen beschäftigen sich jetzt immer vermehrter damit, was ist menschlich? Was ist Intelligenz überhaupt? Was ist Kreativität? Was ist Probleme lösen? Und damit kommen dann ganz neue Frameworks für die Philosophie. Ab wann sehen wir oder wann hat eine Maschine Gefühle vielleicht? Oder wann ist sie conscious? Wann hat sie Bewusstsein? Und da muss man ganz viele neue Rahmenbedingungen schaffen. Hoffentlich bevor wir schaffen, dass eine Maschine bewusst wird.
Ruben
00:14:39
Ja, das stimmt. Das spielt ja auch viel rein mit Menschen, die jetzt schon mit KI Freund oder Freundin sich unterhalten und da wirklich eine emotionale Bindung aufbauen. Auf Text-Chat-Ebene oder auch Post-Chat-Ebene. Und wo da eben auch so dieser Unterschied, was ist denn eben noch eine Beziehung zu den Menschen, wenn das mit einer Maschine so gut funktioniert. Und das ist auch etwas, was ich in letztem Jahr bei mir gemerkt habe. Dieses Gefühl, was kann ich als Mensch eigentlich noch? Also was ist Unique? Was ist mein Mode? Was bringe ich eigentlich noch mit? Wie viel kann die Maschine? Weil früh wurde gedacht, hey, Kreativität, das haben wir lange auf der menschlichen Seite. Aber das analytische und das mehr Berechnende, das wird die Maschine schon demnächst übernehmen. Jetzt haben wir einen Flip bekommen. Und als Allererstes hat die KI Bilder generiert, die ein Mensch fünf bis 25 Stunden braucht, um es mit dem Tablet zu malen oder Gedichte schreiben und so weiter. Wir sind jetzt auch bei Models, die anfangen, Songs zu generieren, wo du schreibst, mach mir einen Country Rock Song zu dem Thema. Und dann schmeißt du noch die Lyrics rein und hast einen Song. Das ist natürlich auch alles in den Anfängen. Man sieht schon, die Kreativität ist nicht unbedingt das, was uns einmalig macht. Und da gibt es auch die Ideen und die Überlegungen. Sind Ideen wirklich immer neu? Oder sind es nur Kombinationen aus Dingen, die du schon gesehen hast? Und die AI hat deutlich mehr gesehen als ich. Also kann ich wirklich kreativer sein als die AI?
Benny
00:16:18
Ja genau, was macht Kreativität aus? Braucht man noch irgendein anderes, vielleicht biologisches, organisches, menschliches Attribut, um wirklich kreativ zu werden? Oder ist die reine Fähigkeit, Probleme zu lösen, vielleicht schon Kreativität? Und das können ja Tiere auch schon. Das sind interessante Fragen. Und ich finde es auch, weil du gesagt hast, dass die KI kreative Sachen machen kann, dass das vorher nicht gedacht wurde, dass die Menschen das nicht gedacht hätten. Das liegt ja auch, oder da gibt es ja auch, oder was sie früher gesagt haben, die Jobs, die lange nicht betroffen sein werden, davon ersetzt zu werden von Maschinen. Das sind Entwicklerjobs oder Bürojobs, hochrangige Jobs, die sind safe, haben sie immer gesagt. Und genauso wie die Künstler, die sind auch safe. Und genau diese White-Color-Jobs und diese Kunst wird als erstes von der KI verwendet. Oder kann als erstes vielleicht ersetzt werden irgendwann von der KI. Also diese 180 Grad-Switch im Denken der Menschen, das ist komisch und irgendwie gruselig.
Ruben
00:17:35
Ja und ich glaube, das ist auch etwas, was dann eben sehr viel zu sowohl Hype als auch diesem Doom-Gefühl geführt hat. Oh, ich werde ersetzt. Die AIs irgendwie hatten Sprung gemacht, den wir nicht erwartet haben. An vielen Stellen, sowohl für Menschen, die direkt dran arbeiten, als auch die Öffentlichkeit. Und das kann dann schon erschrecken. Und jetzt müssen wir eben diesen Umschwung hinkriegen. Die AI wird uns nicht ersetzen, sondern uns augmentieren. Wir können mit der AI einfach noch höher denken. Das ist so ein bisschen, Steve Jobs hatte mal gesagt, ich weiß nicht, ob es der erste ist, der das gesagt hat, aber ich erinnere mich, dass er es gesagt hat, nämlich die Computers sind Bicycles for the Mind. Also im Grunde, wenn du den Computer verwendest, sowie wenn du ein Fahrrad verwendest, kannst du einfach besser vorankommen. Die volle Geschichte ist, da wurden Tiere verglichen, inklusive Menschen, und was ist das schnellste Tier, was am effizientesten schnell ist? Welches Tier? Und dann waren natürlich so Sachen wie Leoparden und Jaguare ganz vorne. Sobald du aber dem Menschen ein Fahrrad gegeben hast, war der Mensch ganz vorne, weil das Fahrrad eben den Menschen so effizient macht. Das ist so wenig Energie, die du reinsteckst und so viel, wie du rausbekommst. Und die Computers sind das Bicycle for the Mind, weil du so viel mehr machen kannst mit den Computern und so wenig reinsteckst. Und die AI macht, glaube ich, hier noch mal einen weiteren Sprung. Das ist dann vielleicht das Car for the Mind, wo du dann tatsächlich Riesensprünge machst. Ich bin sehr optimistisch. Mein Blick auf die Zukunft ist, dass wir eben andere Sachen weiter denken können, viel komplexere Probleme lösen können. Und das ist gut, denn die Welt kracht gerade aneinander an Komplexität, die wir nicht managen können. Und ich hab das Gefühl, da kommt die AI im richtigen Moment um diese komplexen Verhalte zwischen Religionen und Ländern und Regeln und menschlichen Interaktionen und Dinge, die auch Social Media und Abhängigkeiten zu uns bringen, besser in den Griff zu kriegen.
Benny
00:19:52
Ich hab da auch schon länger mit dem Gedanken gespielt, wie komplex wir unsere Welt gemacht haben und wie wir überhaupt nicht damit klarkommen. Es ist ja auch so, dass, glaube ich, die Zahlen der psychischen Krankheiten auch stetig steigt. Ich glaube, dass ein Grund davon ist, dass die Welt zu komplex geworden ist. Dass es zu viel gibt, dass wir nicht mehr klarkommen. Wir waren damals eine Gruppe von 150 Menschen und sind durch die Natur gestreift. Wir sind nicht sesshaft gewesen, wir sind jeden Tag gereist, gegangen, nur durch die Natur und waren glücklich und haben unsere Sachen gemacht. Nicht, dass damals alles besser war, aber im Gegensatz zu heute, dafür sind wir nicht gebaut. Wir sind nicht für die Welt gebaut, die wir uns selbst bauen. Dann brauchen wir Unterstützung, die um einiges mehr Kapazität hat als wir.
Ruben
00:20:46
Ja, definitiv. Ich hab da auch so ein Bild im Kopf. Wir beide haben ja so die Entwicklung, Entstehung des Internets mitbekommen und Computer und wie sie immer mehr im Alltag sind. Und dann kamen die Smartphones und so weiter. Ich hab so das Bild im Kopf, wenn man das zu kompromieren würde, auf eins ist, wie wenn du unten an einem Damm stehst und die öffnen diese riesigen Ruhe. Und dir kommt einfach eine Masse an Wasser einfach in dein Gesicht und du wirst weggespült. Und so fühlt es sich, glaube ich, an für den Kopf, wenn man einfach das Internet und Smartphones hat. Die kommt einfach so viel entgegen von Information und Anforderungen und Möglichkeiten. Und damit umzugehen, da brauchen wir mittlerweile Hilfe.
Benny
00:21:27
Definitiv, ja. Und auch für die Probleme der Welt, die mit mehr Komplexität ja auch immer komplexer werden. Und wir sie vielleicht irgendwann nicht mehr lösen können als Menschen, weil wir zu viel drumrum gebaut haben. Das heißt, die künstliche Intelligenz als Problemlöser, das wird auch so ein Ding werden.
Ruben
00:21:48
Ja, genau. Neben dem, was ich gerade meinte, mit Smartphones, Internet und so weiter, haben wir auch eine Globalisierung. Und wir haben ja unglaublich komplizierte Netzwerke, die zusammenspielen, damit wir zum Beispiel im Edeka dann eine Banane kaufen können. Und wenn dann irgendein Kanal geblockt ist von einem Schiff, auf einmal wusch. Oder wenn an der Stelle irgendwie ein Material fehlt, dann können wir keine Chips mehr an der Stelle machen. Und ich glaube, wir haben sehr viele komplexe Systeme in der Welt, die extrem brüchig und sensibel sind. Und da allein mal automatische Systeme zu haben, die das im Blick haben und vielleicht auch sortieren und vereinfachen, ähnlich wie, wir sind beide Entwickler, wenn man ein Code programmiert, wenn man etwas programmiert und sich den Code anguckt, arbeitet man immer darauf hin, es so simpel wie möglich zu machen, dass man es auch im Griff hat. Denn Komplexität führt schnell zu Problemen und dann kann man feststecken. Ja, was du meintest, AI als Problemlöser. Das sehe ich auch so.
Benny
00:22:49
Ich hatte da ja auch mal eine Statistik gefunden, die ich dir eh geschickt hab mit dem Bild, welche Jobbereiche von KI betroffen sind oder was die Leute denken in Hand von den Tasks auch. Und die White-Color-Jobs, die Büro-Jobs sind sehr betroffen, wie Customer Support, Kunden Support oder auch Entwickler. Und die Logistik, die war da eigentlich relativ weit unten noch. Ich glaube, dass genau das, was du gesagt hast, die Komplexität der Logistik, der globalen Logistik, dass das letztendlich sehr revolutioniert wird durch AI.
Ruben
00:23:28
Das kann ich mir auch gut vorstellen, denn da ist noch viel Reibung, weil Menschen mit Menschen reden müssen, menschliche Fehler passieren, verschiedene alte und neue Systeme ineinander fallen und vielleicht teilweise auch irgendwie ein Fax geschickt wird, dass am Ende wirklich tatsächlich dieser Container auf dem Schiff landet.
Benny
00:23:54
Wir hatten ja über Alan Turing gesprochen. Das war Ende der 40er, Anfang der 50er. 1956 kam dann so oder wurde das erste Programm entwickelt, wo man gesagt hat, das könnte schon so künstliche Intelligenz sein. Und zwar war das von Alan Newell, Cliff Shaw und Herbert Simons. Das Programm hat The Logic Theorist geheißen. Das wurde auf so einer Konferenz vorgestellt. Auf dieser Konferenz wurde auch der Begriff AI geprägt oder erfunden. Vorher gab es das noch nicht. Und das Ziel war, dass dieses Programm Probleme so lösen könnte wie ein Mensch. Jetzt war das so, dass das zu dieser Zeit, wenn man da Computer nutzen wollte, dann hat das noch 200.000 Dollar im Monat gekostet. Das heißt, Computer konnten nur Universitäten und wirklich große Tech-Firmen nutzen. Hatte nicht jeder Zugriff drauf. Und dieses Programm war so aufgebaut, das heißt, du hast dem ein Problem gegeben. Es hat versucht, das Problem zu lösen und hat ein bisschen daraus gelernt auch. Das heißt, es wurde nicht second-cell abgerbeitet, brute force, so jede Lösung einzeln durchgegangen und geguckt, ob das so sein kann, so wie ein normaler Computer arbeiten, sondern das hatte schon so eine Art Entscheidungstree drin, ein bisschen. Sehr low-level und natürlich noch kein Output und nichts, aber es hat in der Informatik und in der Mathematik und Computerwissenschaft auch einen großen Bogen geschehen, also war ein riesen Ding, weil eben theoretisch hat man festgestellt, okay, es ist möglich, Intelligenz in eine Maschine zu packen. Wir haben zwar die Computer nicht, wir haben die Daten nicht, aber es ist möglich.
Ruben
00:25:39
Spannend. Und da ist dann der Begriff künstliche Intelligenz aufgenommen?
Benny
00:25:44
Auf dieser großen Konferenz, auf dieser ersten großen Konferenz.
Ruben
00:25:47
Spannend.
Benny
00:25:50
Es war so ein Startschuss tatsächlich. 1956 gab es einen AI-Boom bis Mitte der 70er. Das denkt man nicht. Dass es quasi der 50er und den ersten AI-Boom gab. War aber so, eben auf Basis von diesem Programm, da hat sich auch die Regierung interessiert von USA, vor allem die Defense-Abteilung, die hatten geliebäugelnd mit einem System, das in real-time fremde Sprachen übersetzen kann. Um abzuhören. Das war damals schon so in den Köpfen. Deswegen haben die da auch massivs Geld investiert. Große Tech-Firmen haben daran gearbeitet. Das war 1970 so, dass Marvin Muenck gesagt hat, das war ein Forscher, KI-Forscher, wir brauchen drei bis acht Jahre und dann haben wir eine AGI. Dann haben wir ein System, das so intelligent ist wie der Mensch in den 70ern.
Ruben
00:26:50
Das finde ich auch spannend. Da sind auch viele Menschen, die skeptisch sind und jetzt heute hören, wie gesagt, ja, bisher war es 50 Jahre, dann 20, und jetzt sind es noch fünf Jahre bis AGI, eben das rausholen und sagen, hey, das haben wir schon oft gesagt. Das ist wahrscheinlich nicht so.
AI Buddy
00:27:11
This was Part 1 of the AI Show with Benny and Ruben. Thanks for tuning in and listening all the way through, even though they're still learning this whole podcasting thing.

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